Körnermais 2021: Erträge eher tief, Feuchtigkeit hoch - diegruene.ch | Die Grüne

2022-11-10 18:09:36 By : Ms. Niki Ning

Normalerweise steht der Körnermaisdrescher des Lohnunternehmen Krummenacher aus Dietwil AG in dieser Zeit intensiv im Einsatz. Das Jahr 2021 ist aber aus ackerbaulicher Sicht kein normales Jahr, sondern ein Jahr der Extreme. «Wir dreschen heuer nur rund halb so viel Fläche wie im Vorjahr», erklärt René Krummenacher, Inhaber und Geschäftsführer des Lohnunternehmens.

Angesät wurde ungefähr gleich viel Mais wie üblich. Da die Erträge jedoch deutlich tiefer als normal ausfielen und mancherorts auch Ausfälle durch Hagel und Hochwasser zu verzeichnen waren, mussten zusätzliche Flächen siliert werden, damit die Tierhalter ihre Silos füllen konnten. «Es hat sich früh abgezeichnet, dass nicht sehr viel zum Dreschen übrig bleibt», sagt Krummenacher.

Das Lohnunternehmen Krummenacher bietet das Maisdreschen seit 1970 an. «Damals arbeitete man noch ohne Kolbenpflücker und liess die ganze Maispflanze durch den Drescher», sagt Krummenacher.

Die Technik wurde stetig moderner. Seit 2012 ist der Maisdrescher von Krummenacher mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Auch in diesem eher trockenen Herbst bringt das aus Sicht von René Krummenacher Vorteile. «Nebst der Bodenschonung ist die Arbeit in Hanglagen mit dem Raupenfahrwerk deutlich angenehmer. Der Drescher fährt wie auf Schienen und ist stabiler als ein normal bereifter Mähdrescher», so der Lohnunternehmer, der in einem Radius von rund 30 Kilometern mit dem Drescher unterwegs ist. Auch die grössere Feuchtigkeit war kein Problem bei den Erntearbeiten.

«Erst ab rund 40 Prozent Feuchtigkeit haben wir Probleme mit vermehrtem Bruch bei den Körnern und der Stärke, welche die Siebe und den Korb verklebt», sagt Krummenacher. «Wenn der Mais feuchter als 40 Prozent ist, lässt man das Dreschen besser bleiben und verkauft ihn als Silomais», sagt der Lohnunternehmer.

Das Getreidecenter Freiamt in Wohlen AG nimmt für 13 Mühlen Körnermais an. Der langjährige Mitarbeiter Urs Hochstrasser fasst die Ernte 2021 zusammen: «Wir haben deutlich weniger angelieferte Menge, rund 75 Prozent Einbusse gegenüber letztem Jahr. Der früh gesäte Mais erzielte mancherorts anständige Erträge von bis zu 130 dt/ha. Es gab aber auch Parzellen, bei denen nur gut 60 dt/ha geerntet werden konnten.»

Zudem sei der Mais mit durchschnittlich 35 Prozent Feuchtigkeit deutlich weniger trocken als in anderen Jahren. Für die Landwirte ist das eine denkbar ungünstige Kombination: Tiefere Erträge, mehr Feuchtigkeit und zusätzlich infolge steigender Energiepreise höhere Trocknungskosten.

Ähnliches berichtet Rolf Häusler, Geschäftsführer der Genossenschaft Getreidesammelstelle in Thalheim ZH. Nach dem Rekordjahr 2020 beziffert Häusler den Rückgang im Jahr 2021 bei seiner Sammelstelle auf 50 Prozent. «Letztes Jahr haben wir rund 13'000 Tonnen Körnermais angenommen. Heuer werden es gut 6000 Tonnen sein», sagt Häusler.

Die Schwankungen gehören beim Körnermais dazu und sind nicht unüblich. Der Mais ist eine klassische Pufferpflanze. Wenn die Erträge gut sind, braucht es deutlich weniger Fläche, um die Futtervorräte für das Vieh anzulegen. In einem schlechten Jahr hingegen wird mehr Fläche siliert, und es bleibt weniger Körnermais übrig.

«Wenigstens war die Qualität dieses Jahr beim Körnermais in Ordnung», halten sowohl Hochstrasser vom Getreidecenter Freiamt als auch Häusler von der Getreidesammelstelle Thalheim fest. Es gab keine Probleme mit einer Belastung durch Mykotoxine beim Mais.

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