Abrissarbeiten in Jülich: Die Bagger nagen an der Rurbrücke

2022-11-10 15:46:25 By : Ms. Elaine Yan

Interaktiv Jülich Der großen Rurbrücke geht es an den Kragen: Seit Montag wird der Überbau zerlegt und abgetragen. An der Umleitung über die Vogelstange hat es Nachbesserungen gegeben.

Die Bauarbeiten an der Rurbrücke sind in vollem Gange. Nachdem in der vergangenen Woche vorbereitend unter anderem zunächst die Leitungen verlegt werden mussten, sind nun bereits die Abrissarbeiten gestartet. Drei Bagger nagen von beiden Rurseiten an dem beim Hochwasser im vergangenen Jahr stark beschädigten Bauwerk. Als erstes sind die Seitengeländer und Brückenkappen komplett entfernt und der Straßenbelag abgetragen worden. Seit Montagmorgen ist der Überbau dran. Anders als ursprünglich geplant wird der Mittelteil nicht am Stück von Kränen weggehoben und dann zerlegt, sondern in kleineren Teilen abgetragen.

Die Bagger sind dabei arbeitsteilig im Einsatz: Zunächst wird die Betondecke aufgemeißelt und in etwa zweieinhalb Meter lange und neun Meter breite Streifen zerlegt. Dann werden mit einem Schneideaufsatz die Stahlträger Strebe für Strebe durchtrennt. Anschließend können die „Betonhappen“ mit der Baggerschaufel an den Rand der Brücke und von dort auf das angrenzende Gelände geschafft werden. Weil bei den Abrissarbeiten immer wieder kleine Teile in die Rur fallen, ist in Stromrichtung ein Auffanggitter errichtet worden. Am Ende des Tages fährt einer der Bagger in den Fluss und sammelt die Teile ein, berichtet Torsten Gaber vom Landesbetrieb Straßen.NRW. Rund eineinhalb Wochen sollen die Arbeiten an der Betondecke dauern.

Anschließen folgen die grünen Stahlbauteile. Deren Abbau wird rund zwei Wochen in Anspruch nehmen. Zuletzt folgen die vier Brückenträger. Alle Arbeiten sollen mit den Baggern durchführbar sein, die aktuell schon auf der Baustelle im Einsatz sind. Bis zum Ende des Jahres soll die alte Brücke dann Geschichte sein, wenn der Zeitplan eingehalten werden kann. „Extreme Wetterbedingungen und starker Wind könnten uns noch dazwischen kommen“, erklärt Gaber.

Auf der Umleitungsstrecke, die den Verkehr in die Stadt hinein von der Aachener Landstraße ab dem Kreisverkehr auf die B56 leitet, hat Straßen.NRW noch nachgebessert. An der Kreuzung zur Straße An der Vogelstange hatte sich der Verkehr auf der Linkssabbiegerspur auch an den verkehrsärmeren Ferientagen bereits zurückgestaut. Mit gelben Baustellenmarkierungen ist die Linksabbiegerspur am Montagvormittag um etwa 100 Meter verlängert worden – in der Gegenrichtung wurde dafür der Seitenstreifen auf diesem Abschnitt eingeschränkt.

Außerdem ist die Ampelphase für die Linksabbieger verlängert worden – von 25 auf 49 Sekunden. Ursprünglich hatte Straßen.NRW aus Kostengründen eine Baustellenampel aufstellen wollen. „Im Endeffekt war es aber günstiger und sicherer, die Software umzuprogrammieren“, erklärt Gaber. Bei einer Baustellenampel könne es zu Gefahren durch Windböen kommen oder durch Kabel, die nur knapp über der Höhe mancher Lastwagen verlaufen.

Die anderen Ampelphasen sind laut Gaber entweder gleich geblieben oder ebenfalls leicht verlängert worden. Der entgegenkommende Verkehr aus Richtung Düren müsse zwar etwas länger warten, wer in die Jülicher Innenstadt will, wird aber ohnehin bereits vorher von der B56 abgeleitet. An den anderen beiden Umleitungsstrecken wird zunächst nicht nachgebessert. „Da beobachten wir erstmal noch zwei bis drei Wochen“, sagt Gaber.